Lebenslauf

Kurzer Lebenslauf des Bildhauers Gregor von Bochmann - Text von Wolfgang Funken

Friedrichstadt
Ein Grabmal auf dem Friedhof von Friedrichstadt
(Foto Gregor v. Bochmann - 2002)

Gregor von Bochmann d. J. wurde am 23. September 1878 als Sohn des bekannten Malers Gregor von Bochmann (1850-1930) in Düsseldorf geboren. Er studierte an der Düsseldorfer Kunstakademie bei Professor Karl Janssen. 1904 wurde seine Skulptur »Abschied« in Wien mit der großen goldenen Staatsmedaille ausgezeichnet, nachdem sie bereits 1902 auf der Düsseldorfer Ausstellung gezeigt worden war. Für die Kreuzkirche in Derendorf entwarf Bochmann 1910 eine Serie von Reliefs. Ateliers hatte er an der Geibelstraße, der Herderstraße, zuletzt an der Kurfürstenstraße. Er folgte im Wesentlichen der Genremalerei seines berühmten Vaters, entwickelte aber eine Vorliebe für Themen und Szenen aus dem friesischen Milieu..

Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges rückte Gregor von Bochmann als Kriegsfreiwilliger ein und fiel am 20. September 1914 in der Aisne-Schlacht bei Laon in Frankreich.

Der 37-jährige hinterließ seine Ehefrau Marianne, eine Tochter des Malers Hans Peter Feddersen, und zwei kleine Kinder. Heute bewahrt der Enkel des Künstlers, Prof. Gregor von Bochmann in Ottawa, Kanada, die wenigen Zeugnisse über das Leben des Künstlers aus dessen Nachlass. Zu den bewegendsten Dokumenten über das kurze Leben seines Großvaters gehört ein Brief, den die Mutter des Bildhauers für die kleinen Waisen schrieb, die ihren Vater kaum in Erinnerung hatten. Darin lässt sie die Kinder- und Jugendjahre ihres Sohnes noch einmal aufleben und versucht, den beiden Kindern die Persönlichkeit und das große Talent ihres Vaters posthum vor Augen zu führen.

Am großen Ehrenmal für die Gefallenen im Humboldt-Gymnasium steht sein Name auf einem der Kupferblätter im Ehrenkranz. Vom 6. Mai bis 3. Juni 1917 fand in der Düsseldorfer Kunsthalle eine viel beachtete Gedächtnisausstellung für den so früh Verstorbenen statt. 15 Jahre später wurde, im Jahr 1932, seine Bronze »Abschied« in Oberkassel aufgestellt.